Inter/view mit John Armleder
- annekathrin kohout
- 2. Apr. 2017
- 2 Min. Lesezeit
John Armleder ist nur selten in seinem Atelier. Denn meistens arbeitet er an den Orten, wo er auch ausstellt. Trotzdem waren eine ganze Reihe von Werken gerade im Entstehen, als ich für ein Interview in sein Genfer Studio kam. Vor allem großformatige Arbeiten, einige von ihnen lagen am Boden: die sogenannte „Puddles“, Pfützen-Bilder. Seine Herangehensweise ließ sich schnell erschließen. Er oder ein Assistent nimmt sämtliche Farben und Materialien, die sich gerade zur Hand befinden, und kippt sie auf das Bild. Schön, wenn sich die Materialen chemisch abstoßen – zum Beispiel, wenn Ölfarbe auf Lack trifft – aber auch nicht unbedingt zwingend. John Armleder nimmt seine Werke, nein, die Kunst im Allgemeinen, nicht allzu Ernst und weiß, dass diese Haltung ein Privileg ist.

Zur gleichen Zeit fand ein Fotoshooting statt, dessen Bilder das Interview begleiten sollen: eine aufwendige Zusammenarbeit verschiedener Profis, wie sich herausstellte. Als fotografische Assistenz befand sich die Schweizer Fotografin Annik Wetter an der Seite von Armleder, sie ist auf Atelier-, Galerie- und Ausstellungsfotografie spezialisiert. Um das Styling kümmerte sich Ursina Gysi, die in den letzten Jahren als Assistentin von Stylistin Camille Bidault Waddington und als Streetstyle-Star zu einer Ikone in der Modewelt geworden ist. Man lobt ihre natürliche Schönheit, und das kann ich nur bestätigen. Nadine Strittmatter – ein erfolgreiches Model – ist das Gesicht der Fotostrecke, auch wenn gerade das von Make-up-Artist .Anthony Preel gänzlich in gelb oder braun angemalt wurde. Die Selbstverständlichkeit, mit der alle Beteiligten ihren Job gemacht haben, hat mir imponiert.
Luxuskunst und Luxusmode passen gut zusammen.

Im Interview frage ich John Armleder, seit wann er einen Flechtzopf trägt, was ihn am Kult um den Künstler stört, wie er die Punkte-Bilder von Damien Hirst findet und ob es ihn interessiert, wie seine Arbeiten rezipiert werden. Abgedruckt ist es in der .


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