Squid Game: Der Messias stört
- annekathrin kohout

- 26. Juni
- 1 Min. Lesezeit
Man glaubt es kaum: Die dritte und letzte Staffel von "Squid Game" steigert die Grausamkeit – und verwandelt selbst ein Neugeborenes in eine Spielfigur. Das Baby wird zur messianischen Projektionsfläche, an der sich Fragen nach Schuld, Unschuld und Menschlichkeit verdichten. Zugleich richtet die Serie ihren Blick zurück auf uns, das Publikum: die VIPs, die das Spektakel genießen, sind kaum mehr als Zerrbilder eines globalen Netflix-Publikums, das Gewalt ästhetisiert und weiterverwertet.
Für ZEIT Online habe ich die Serie rezensiert und danach gefragt, ob Squid Game nicht gerade darin seine größte Stärke entfaltet: als Spiegel der Gesellschaft und Rohstoff für ein endloses Content-Ökosystem.


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