Verletzter Stolz
- annekathrin kohout
- 13. Mai
- 1 Min. Lesezeit
ChatGPT macht Studierende angeblich faul, dumm und unkreativ – so lautet das gängige Narrativ vieler Uni-Mitarbeitender. Doch die Realität ist komplexer. Künstliche Intelligenz verändert unser Denken nicht, indem sie es ersetzt, sondern indem sie es dialogischer macht: Ideen entstehen im Austausch, Gedanken werden angestoßen, Assoziationen entfaltet.
In meiner neuen Kolumne „Feed Interrupted“ in der taz frage ich deshalb: Worin liegt die eigentliche Gefahr? Nicht in unzuverlässigen Ergebnissen oder „faschistischer Ästhetik“, sondern im Verlust eines Gefühls, das wir dringend brauchen: Stolz. Denn wenn wir nicht mehr spüren, dass wir etwas eigenständig erarbeitet haben, verlieren wir unsere Selbstwirksamkeit.
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